Lübecker Totentanz

Digitale Fotoreproduktion des

„Totentanz der Marienkirche in Lübeck“

Ausschnitt aus dem „Totentanz der Marienkirche in Lübeck“

©Fotoarchiv der Hansestadt Lübeck

Ausschnitt aus dem „Totentanz der Marienkirche in Lübeck“

©Fotoarchiv der Hansestadt Lübeck

Lübecker Totentanz im Foyer der Fachhochschule Südwestfalen

©Fotoarchiv der Hansestadt Lübeck

Der Totentanz gemahnt den Betrachter, angesichts des Todes sein Leben für das persönliche Seelenheil und die soziale Gemeinschaft der Stadt verantwortungsvoll einzusetzen. Personifizierter Tod tanzt mit Menschen jeden Alters und Standes im Reigen.

Der ehem. 30 Meter lange und zwei Meter hohe Original- Fries wird in der FH als 17,5Meter langer und 1,55 Meter hoher Banner zu sehen sein. In dieser aussergewöhnlichen Installation werden unter den einzelnen Bildern eine neuhochdeutsche Prosaübersetzung der mittelniederdeutschen Verse des Originals aus dem Jahr 1463 zu sehen sein. Der Übersetzer dieser Facsimiles ist Prof. Dr. Hartmut Freytag, der bei der Vernissage einige erläuternde Worte zu diesem Totentanz-Fries sagen wird.

©Fotoarchiv der Hansestadt Lübeck

Diese digitale Fotoreproduktion zeigt den Totentanz der St. Marienkirche in Lübeck aus dem Jahr 1463, der 1701 durch eine Kopie mit einem neuen, barocken Text ersetzt wurde, die 1942 verbrannte. Die Photographie geht zurück auf Aufnahmen, die Wilhelm Castelli zwischen den Weltkriegen in St. Marien anfertigte. Den einzelnen Todesfiguren ist hier der Text hinzugefügt, der ursprünglich, also vor 1701, jeweils unter der einzelnen Figur stand. Um das Lesen und Verstehen zu erleichtern, wird der Wortlaut nicht in den alten mittelniederdeutschen Versen, sondern in der neuhochdeutschen Prosaübersetzung von Hartmut Freytag wiedergegeben und unter die einzelnen Figuren, die die Worte sprechen, gesetzt.

Der Text geht zurück auf zwei eng verwandte, einander ergänzende Fragmente: erstens den alten verlorengegangenen Lübecker Totentanz von 1463 und zweitens den ihm sehr eng verwandten, um 1500 geschaffenen Revaler Totentanz, der erhalten ist und im Niguliste-Museum, der ehemaligen St. Nikolaikirche, in der estnischen Hauptstadt Tallinn noch heute zu sehen ist.

Wer zu dem Totentanz mehr erfahren möchte, lies und betrachte das folgende Buch:
© Hartmut Freytag (Herausgeber), Der Totentanz der Marienkirche in Lübeck und der Nikolaikirche in Reval (Tallinn). Edition, Kommentar, Interpretation, Rezeption (Niederdeutsche Studien 39), Köln – Weimar – Wien 1993.

Prof. Dr. Hartmut Freytag:Nach dem Studium der deutschen, lateinischen und mittellateinischen Philologie an den Universitäten Hamburg, Wien, Bonn, Kiel und Münster in Westfalen vorübergehende Tätigkeit an den Universitäten Münster, Köln und München. Von 1977 bis zur Pensionierung im Jahr 2006 Professor am damaligen  Institut für Germanistik I (Teilfach Ältere deutsche Literatur) der Universität Hamburg.

Arbeitsschwerpunkte: (Besonders) Geistliche Literatur, vornehmlich im 11. und 12. sowie vom 15. – 17. Jahrhundert; Literatur in der Stadt (u.a. Totentänze, humanistisches Stadtlob); Emblematik. Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen (einschließlich niederdeutschen) und lateinischen Literatur des frühen, hohen und späten Mittelalters sowie der frühen Neuzeit. In den vergangenen zwei Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit Dr. Hildegard Vogeler (St. Annen-Museum, Lübeck) viele ikonographisch und theologisch ausgerichtete Publikationen zur mittelalterlichen Kunst und Literatur in Lübeck.