20 Jahre Ambulante Hospiz- und Palliativpflege Meschede
Zuhause sterben – Ein letztes Geschenk
Die Sorge für Kranke, Schwache und Alte ist ein Zeichen sozialer Strukturen in einer Gesellschaft und hat ihre Wurzeln bereits weit vor unserer Zeitrechnung. Erste Orte der Pflege finden sich in den byzantinischen und frühchristlichen Herbergen.
Die Entwicklung der modernen Hospizarbeit und Palliativmedizin geht von England aus, wo die Dame Cicely Saunders 1967 mit dem St. Christoper`s Hospice das erste stationäre Hospiz gründete. Bürgerschaftliches Engagement, von Beginn an das besondere Kennzeichen der Bürgerbewegung Hospiz, leistet auch heute noch einen entscheidenden Beitrag in der Versorgung der schwerkranken und sterbenden Menschen.
Rund 80 000 Ehrenamtliche engagieren sich heute in der Hospizbewegung in Deutschland. Sie leisten ihren Beitrag dort, wo ein Mensch sterben möchte, zu Hause, im stationären Hospiz, im Krankenhaus oder Seniorenzentrum.
Hospiz ist eine Idee, eine Haltung: Sterben wird als Teil des Lebens betrachtet – und Leben als eine Reise zum eigentlichen Ziel, dem Tod. Hospizarbeit ist ein Konzept ganzheitlicher Begleitung sterbender Menschen und der ihnen nahestehenden Personen.
Schwerstkranke, sterbende Menschen brauchen menschliche Nähe und Unterstützung. Familien und Zugehörige sind mit dieser Aufgabe zunehmend überfordert. Soziale und familiäre Strukturen lösen sich auf, im Alter droht Vereinsamung. Krankheit und Gebrechlichkeit, Sterben und Tod haben in unserer Gesellschaft immer weniger Platz.
Und auch der Ambulante Hospizdienst in Meschede begleitet bereits seit 20 Jahren Sterbende und ihre Zugehörigen. Zu Beginn als Hospizinitiative, durch Heidrun Parplies und Pfarrer Lothar Kuschnik gegründet und durch Dr. Jochen Aengenheyster und Dechant Johannes Sprenger im Vorstand vertreten. 2004 wurde dann eine Kooperationsvereinbarung mit dem Caritasverband Meschede e.V. in Zusammenarbeit mit der Diakonie Hochsauerland Soest e.V. und der Hospizinitiative getroffen. Im Mai 2007 löste sich die Hospizinitiative auf. Im gleichen Jahr wurde die Palliativpflege in das Angebot der Sozialstation aufgenommen.
Nunmehr unterstützen unseren Hospizdienst ca. 40 aktive Sterbebegleiter. Koordiniert wird diese ehrenamtliche Tätigkeit inzwischen von zwei Koordinatorinnen. Anita Wiese, Leitung des Ambulanten Hospizes seit 2012 wird seit Januar 2016 von Daniela Jaworek unterstützt.
Einmal monatlich treffen wir uns für Fallbesprechungen und/oder zur Fortbildung. Wichtig ist uns dabei der gemeinschaftliche Austausch – egal ob hauptamtliche Koordinatorin oder Ehrenamtliche, jeder kann Ideen für Lösungen/ Hilfen einbringen oder Wünsche äußern. Gemeinsam feiern wir jedes Jahr ein Sommerfest und eine Weihnachtsfeier, bei der wir den verstorbenen Begleitungen des Jahres gedenken.
Einmal im Jahr veranstalten wir gemeinsam mit dem Palliativnetz Soest- HSK, dem St. Walburga- Krankenhaus und dem Gesundheitsamt im Kreishaus den „Hospiz- und Palliativtag“. Hierbei bieten wir für alle interessierten Bürger eine Veranstaltung, bei der sie sich zu verschiedenen Themen rund um Hospiz und Palliativpflege Informationen einholen können in Form von Vorträgen und Diskussionsrunden.
Damit „Zuhause Sterben“ möglichst vielen Menschen ermöglicht wird, stehen ihnen die MitarbeiterInnen des ambulanten Hospizdienstes zur Seite. Sie haben sich für die Begleitung Schwerkranker und sterbender Menschen durch eine Ausbildung intensiv und mit großem Einfühlungsvermögen auf die vielfältigen Hospizaufgaben vorbereitet.
Nicht alle Menschen brauchen die Hospizbegleitung, um würdig zu sterben; aber immer mehr Menschen benötigen sie, um würdig bis zum Ende zu leben.
Gerne stehen wir für weitere Informationen zur Hospizarbeit zur Verfügung:
Anita Wiese
Daniela Jaworek
Steinstraße 30
59872 Meschede
Telefon: 0291/9021158
ahpp@caritas-meschede.de